Reprise 2

In den Niederlanden

In the Netherlands

Der erste Teil der Überstellung ist geschafft: Die pepperbird ist in den Niederlanden. Jetzt müssen wir sie noch nach Lelystad bringen.

The first part of the transfer is done: the pepperbird is in the Netherlands. Now we still have to get her to Lelystad.

Sie fährt auch allein, wenn es sein muss

She even sails alone if she has to

Danke für die Videos, Michael!

Am Montag konnten wir allerdings die pepperbird das erste Mal zu viert ausprobieren, was sich wegen des unzuverlässig funktionierenden Tiefenmessers ein bisschen stressig gestaltete. Möglicherweise war Wasser doch nicht der ideale Ersatz für die ölige Flüssigkeit, die eigentlich in den Tubus des Echo-Gebers eingefüllt werden sollte. – Eine sachte Grundberührung zeigte uns die Grenzen, die der Tiefgang von 1,62 m bedeutete, aber wir konnten uns mit Motorhilfe leicht wieder befreien.

Am Mittwoch waren wir dann den ganzen Tag unterwegs, hatten ein vorzügliches Mittagessen in dem malerischen Städtchen Willemstad, passierten eine Brücke mit gerade einmal genug lichter Höhe für unsere 13,1 m Masthöhe und kreuzten dann ein enges Fahrwasser entlang, gegen gute 4 Windstärken! Agnieszka und ich trainierten hier schon für unser morgiges Abenteuer: wir würden zu zweit von Stellendam nach IJmuiden fahren.

On Monday, however, we were able to try the pepperbird for the first time with four people, which turned out to be a bit stressful because of the unreliably functioning depth sounder. Perhaps water was not the ideal substitute for the oily liquid that was supposed to be poured into the tube of the echo transmitter. – A „gentle“ grounding showed us the limits that the draft of 1.62 m meant, but we were able to get free with the use of the engine.

On Wednesday we were out and about the whole day, had an excellent lunch in the little picturesque town of Willemstad, passed a bridge with just enough headroom for our 13.1 m mast height and then tacked up a narrow fairway against a good force 4 of wind! Agnieszka and I were already training here for tomorrow’s adventure: the two of us would sail from Stellendam to IJmuiden.

Danke für die Videos, Michael!

Manchmal verlangt auch ein kleines Boot eine große Anstrengung

Sometimes even a small boat takes a lot of effort

Die Bedingungen für die Fahrt an den seeseitigen Eingang des Noordzee-Kanals waren dann sehr günstig: raume Winde mit etwa vier Beaufort, in den Böen etwas mehr, so dass wir ein Reff in das Großsegel nahmen, um auf der sicheren Seite zu sein. Die Querung der Einfahrt von Rotterdam machte an dem Tag ebenso wenig Probleme wie am Samstag davor mitten in der Nacht.

Gegen Abend bekamen wir den Wind immer weiter von achtern, außerdem ließ er immer weiter nach, so dass wir die letzte Stunde den Motor starteten und gegen sechs Uhr am Abend festmachen konnten. Agnieszka, die noch nicht viel Erfahrung mit einer so aktiven Rolle an Bord hatte, hat ihre Sache jedenfalls großartig gemacht!

The conditions for the journey to the sea-side entrance of the Noordzee Canal were finally very favorable: winds from the starboard quarter with around four Beaufort, a little more in the gusts, so we took a reef into the main sail to be on the safe side. The crossing of the entrance to Rotterdam caused just as few problems that day as on the Saturday before in the middle of the night.

Towards evening we got the wind farther and farther from astern, and it continued to decrease in force so that we started the engine for the last hour and moored around six in the evening. Agnieszka, who did not have much experience with such an active role on board, did a great job!

Sie stehen, wir segeln!

They stand still, we sail!

Am selben Abend trafen wir auch Carsten wieder, der Michael zum Flughafen und das Auto nach Lelystad gebracht hatte, bevor er mit Bahn, Bus und Brompton nach Ijmuiden reiste.

Donnerstagmorgen brachen wir zeitig auf, um vor dem Abend über den Nordzee-Kanal, Amsterdam und das Markermeer in die Flevo Marina nach Lelystad zu gelangen. Unterwegs hatten wir drei Scheusen und zwei bewegliche Brücken zu passieren und eine der meist befahrenen Wasserstraßen der Niederlande zu bewältigen, die Durchfahrt durch Amsterdam. Das alles gestaltete sich sehr erfolgreich und im Markermeer hatten wir auch noch ein paar Stunden Segelvergnügen.

That same evening we met Carsten again, who had brought Michael to the airport and the car to Lelystad before traveling to Ijmuiden by train, bus and Brompton.

Thursday morning we left early to get to Flevo Marina in Lelystad before the evening via the Nordzee Canal, Amsterdam and the Markermeer. On the way we had to pass three locks and two opening bridges and to tackle one of the busiest waterways in the Netherlands, the passage through Amsterdam. All of this turned out to be very successful and we even had a few hours of sailing pleasure in the Markermeer.

Im Zentrum von Amsterdam

In the center of Amsterdam

Am nächsten Tag verlegten wir die pepperbird an den zugewiesenen Liegeplatz – das erste Anlegemanöver zwischen Dalben sorgte noch für Adrenalin – und legten ansonsten einen Rasttag ein. Ich war neun Tage lang jeden Tag mit dem Boot unterwegs gewesen. Das hatte mich zwar mit meiner Yacht einigermaßen vertraut gemacht, aber es war auch anstrengend und ich brauchte eine Pause. Diese wurde um einen Tag verlängert, weil Peter und Frans, zwei niederländische Freunde zu Besuch kamen und dann auch gleich auf Sonntag ausgedehnt, weil das Wetter sehr regnerisch werden sollte, über das Wochenende. Um nicht die ganze Zeit in der Marina herumzusitzen machten wir am Sonntag einen Ausflug mit dem Auto und besichtigten Enkhuizen und Hoorn, wo wir zwischen einigen Regenschauern auch ein paar Sonnenstunden hatten.

The next day we relocated the pepperbird to the assigned berth – the first mooring maneuver between dolphins caused an adrenaline rush – and otherwise had a rest day. I had been on the boat every day for nine days. That had made me somewhat familiar with my yacht, but it was also exhausting and I needed a break. This was extended by one day because Peter and Frans, two Dutch friends came to visit, and then extended to Sunday because the weather was supposed to be very rainy over the weekend. In order not to sit around in the marina all the time, we went on a trip by car on Sunday and visited Enkhuizen and Hoorn, where we also had a few hours of sunshine between a few rain showers.

Vorbereitungen zum  Anlegen bei viel Wind

Preparations for mooring in strong winds

Erst am Montag wurde wieder gesegelt. Wegen dem heraufziehenden Sturmtief „Francis“ beschränkte sich die Ausfahrt allerding auf einen Tages-Tripp nach Urk und wieder zurück. Bei der Hinfahrt konnten wir mit der Genua allein noch segeln, bei der Rückfahrt war wegen dem instabilen Wetter „Motorsegeln“ angesagt. Kurz vor dem Anlegen erwischte uns noch ein kurzer Wolkenbruch, aber der konnte uns nicht viel anhaben.

Wegen dem Sturm, der am Dienstag zu Mittag begann und in der Nacht auf Mittwoch seinen Höhepunkt mit Böen bis zehn Beaufort erreichen sollte, konnten wir dann keine Ausfahrt mehr machen. Und nachdem Carsten und Agnieszka am Mittwochmorgen abgereist waren, war auch für mich die „Segelsaison“ vorbei.

Ich brachte noch etwas Ordnung ins Boot, reparierte ein paar Kleingkeiten (den Tiefenmesser habe ich noch vor der Fahrt nach Urk in Ordnung gebracht) und probierte ein bisschen das „Leben allein an Bord meiner Yacht“ aus. Am Donnerstag machte ich einen Rad-Ausflug in den „Natuurpark Lelystad“ und ins Zentrum der sehr modernen Hauptstadt von Flevoland. Am Samstag schaute Peter noch einmal in der Marina vorbei und am Sonntagmorgen startete ich meine Rückreise nach Wien…

Only on Monday we were sailing again, but due to the approaching storm low „Francis“, the trip was limited to a day trip to Urk and back. On the outward journey we were able to sail with only the genoa set, on the return journey „motor sailing“ was necessary due to the unstable weather. Shortly before we landed, we were hit by a short downpour, but it didn’t hurt us much.

Because of the storm, which started at noon on Tuesday and should reach its peak in the night on Wednesday with gusts of up to ten Beaufort, we could no longer make an excursion by boat. And after Carsten and Agnieszka left on Wednesday morning, the „sailing season“ was over for me too.

I brought some order to the boat, repaired a few small things (I fixed the depth gauge before the trip to Urk) and tested a little the „life on board my yacht“. On Thursday I went on a bike trip to the „Natuurpark Lelystad“ and the center of the very modern capital of Flevoland. On Saturday Peter stopped by the marina again and on Sunday morning I started my return journey to Vienna …

Was sind die Niederlande ohne Radfahren?

What is the Netherlands without cycling?

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