Mein erster Segeltörn
11. Oktober 2004 bis 20. Oktober 2004
Samos – Agathonisi – Levítha – Yiali – Kos – Ikaría – Samos
My first sailing trip
Oct. 11, 2004 until Oct. 20, 2004
Samos – Agathonisi – Levítha – Yiali – Kos – Ikaría – Samos
Nachdem mich Johannes fast zehn Jahre vorher das erste Mal am Neusiedler-See zu einer Ausfahrt mit einem Segelboot mitgenommen hatte, fragte er mich im Frühjahr 2004, ob ich ihn auf einer ca. zehntägigen Reise durch die Ostägäis begleiten wollte. Nach einer kurzen Rücksprache mit Hanna sagte ich zu.
Wir würden zu zweit von Samos losfahren und versuchen, innerhalb von drei Tagen nach Kos zu kommen. Dort würden wir umkehren und auf der Rückfahrt noch die eine oder andere Insel besuchen.
Ich war gerade dabei, meine 30-jährige Rauchsucht zu hinterfragen, daher vereinbarte ich mit Johannes, dass wir einen Nichtraucher-Törn machen würden, wobei jeder entscheiden könne, ob er danach wieder anfängt, oder es bleiben lässt. Ich habe in der Nacht vor dem Ablegen im alten Hafen von Samos tatsächlich meine letzte Zigarette geraucht…
After taking me on a trip on a sailboat for the first time at Lake Neusiedl almost ten years earlier, Johannes asked me in spring 2004 whether I would like to accompany him on a ten-day trip through the Eastern Aegean. After a short consultation with Hanna, I agreed.
We would leave Samos and try to get to Kos within three days. There we would turn around and visit some of the other island on the way back.
I was just in the process of questioning my 30-year-old smoking addiction, so I agreed with Johannes that we would go on a non-smoking trip, where everyone could decide whether to start again afterwards or not. I actually smoked my last cigarette the night before we cast off from the old harbour of Samos…
Circa drei Minuten Video-Impressionen von meinem ersten Törn
About three minutes of footage from my first sailing trip
Der Trip führte uns dann zunächst nach Agathonísi, einer kleinen Insel im Süden von Samos. Anschließend fuhren wir durch den „Kanal von Leros“ nach Westen, um mitten in der Nacht in Levítha anzukommen, wo uns ein einlaufender Fischer mit seinem Scheinwerfer aus der Verlegenheit geholfen hat, die enge und unbeleuchtete Einfahrt zu finden. Während die ersten beiden Tage wenig Wind und gemächliche Fahrt brachten, frischte es am dritten Tag auf und der Wind drehte auf eine nord-östliche Richtung.
Es war der zweite Törn von Johannes nach seiner Prüfung und ich hatte nur das Wissen, das ich mir aus Büchern angeeignet hatte. Mit einem Wort, ich hatte gar keine Ahnung! Die sechs Beaufort und das Fahren hoch am Wind verursachte also Stress, den wir dadurch milderten, dass wir einen Plan B verwirklichten: Wir würden nicht direkt nach Kos fahren, sondern Richtung Yiali ablaufen, einer unbewohnten Insel, auf der Bimsstein abgebaut wurde. Die Bucht im Süden würde einen geschützten Ankerplatz bieten.
The trip then led us to Agathonísi, a small island in the south of Samos. From there we sailed west through the „Leros Canal“ to arrive on Levítha in the middle of the night, when an incoming fisherman with his spotlight helped us out of the embarrassment to find the narrow and unlit entrance. While the first two days brought little wind and leisurely sailing, the third day the wind picked up and turned in a north-easterly direction.
It was Johannes‘ second trip after his exam and I only had the knowledge that I had acquired from books. In a word, I had no idea! The six Beaufort and sailing close hauled caused stress, which we alleviated by implementing Plan „B“: we would not go straight to Kos, but would head towards Yiali, an uninhabited island where pumice was mined. The bay in the south would offer a protected anchorage.
Am Tag darauf war es etwas ruhiger. Am Morgen waren wir von den Obsidian-Splittern fasziniert, die in der Felswand neben unserem Ankerplatz glitzerten. Für die kurze Strecke nach Kos mussten wir dann zwar aufkreuzen, aber wir wussten jetzt, wie weit wir reffen mussten und waren mit dem Boot schon so gut vertraut, dass wir die Passage genießen konnten. Auf Kos mieteten wir uns Motorräder und machten einen grandiosen Ausflug an die (fast) unbewohnte Seite der Insel.
The next day it was a little calmer. In the morning we were fascinated by the obsidian splinters that glittered in the rock wall next to our anchorage. We had to tack for the short distance to Kos, but we now knew how much we had to reef and were familiar enough with the boat that we could enjoy the passage. We rented motorcycles on Kos and went on a great trip to the (almost) uninhabited side of the island.
Mit zwei gemieteten Motorräder machen wir eine Rundfahrt auf Kos
With two rented Motorbikes we make an excursion on Kos
Obwohl wir nur zu zweit waren, konnte ich Johannes dazu überreden, von Kos in einer Nachtfahrt direkt nach Ikaría durchzufahren, eine Etappe von über 80 Seemeilen. Es war eine sehr ruhige Fahrt, die Verhältnisse optimal. Wir wechselten uns am Steuer ab, beim Wachwechsel wurde die Position in die Karte gezeichnet und am späten Vormittag waren wir in Evdilos an der Nordküste sicher festgemacht. Auf Ikaría war schon viel weniger los als im sehr touristischen Kos. Wir bekamen daher keine Miet-Motorräder mehr, sondern nur mehr zwei kleine Mopeds, mit denen wir aber dennoch einen schönen Tagesausflug machen konnten.
Bei absoluter Flaute motorten wir am letzten Tag zurück nach Samos.
Eine kleine Überschlagsrechnung zeigte, dass ich das Geld für den Törn in einem Jahr für Zigaretten ausgegeben hätte. Der nächste Törn würde also „gratis“ sein!
Danke, Johannes, für die „Initialzündung“!
Even though there were only the two of us, I was able to persuade Johannes to go straight from Kos to Ikaría, a leg of over 80 nautical miles. It was a very quiet ride, the conditions optimal. We took turns at the helm, the position was plotted to the map when we changed watches and in the late morning we were safely moored at Evdilos on the north coast of Ikaría. There was much less business on Ikaría than in the very touristic city of Kos. We therefore could not get motorcycles for rent, but only two small mopeds, with which we could still go on a nice day trip.
In absolute calm we motored back to Samos on the last day.
A small rough calculation showed that I would have spent the money for the trip for cigarettes in one year. The next trip would be „free“!
Thank you, Johannes, for the „initial spark“!