Jetzt geht's los!
Here we go!
8. Oktober 2005 bis 22. Oktober 2005
Athen – Serifos – Ios – Amorgós – Patmos – Ikaría – Mykonos – Siros – Aegina – Athen
Oct. 8, 2005 until Oct. 22, 2005
Athen – Serifos – Ios – Amorgós – Patmos – Ikaría – Mykonos – Siros – Aegina – Athen
2004 war ein sehr erfolgreicher Törn gewesen, mit kleiner Crew, einem handlichen Boot und in einem überschaubaren Revier. Johannes hatte nach zwei Trips auch mehr Sicherheit gewonnen, nun sollte die Sache etwas größer organisiert werden:
- Die Yacht ist diesmal eine Alfa 51 – fast 16 m lang!
- Wir werden ganze 14 Tage unterwegs sein; mit Start und Ziel in Athen
- Die Crew wird aus sechs Personen bestehen: Johannes, Peter P., Peter R., Heribert, Jawad und ich
Peter P. war 2003 bei Johannes‘ erstem Törn schon mit von der Partie, Heribert war ein Freund von mir. Jawad und Peter R. waren Arbeistkollegen von uns.
2004 had been a very successful trip, with a small crew, a handy boat and in a manageable area. Johannes had gained security after his first two trips, the next trip should be organized quite a bit larger:
- This time the yacht is an Alfa 51 – almost 16 m long!
- We’ll be out sailing for 14 days; starting and finishing in Athens
- The crew will consist of six people: Johannes, Peter P., Peter R., Jawad, Heribert and me
Peter P. was already part of Johannes‘ first trip in 2003, Heribert was a friend of mine. Jawad and Peter R. were our colleagues from work.
Viel Wind, viel Regen, viel Spaß mit dem großen Boot…
A lot of wind, a lot of rain, a lot of fun with the big boat…
Die Crew war eine interessante Mischung aus völlig drei unerfahrenen Leuten und drei Leuten, die schon etwas Erfahrung hatten. Johannes war bei weitem der erfahrenste.
Jawad, ein Kurde aus dem Iran, hatte mit dem Meer gar keine Erfahrung, ein einziger Nachmittag auf dem Neusiedlersee – als Probefahrt – war seine ganze Erfahrung mit Segeln. Solange wir im Saronischen Golf in geschütztem Gewässer waren ging alles gut, es wurde unter Deck sogar Spaghetti gekocht. Nachdem wir am Kap Sounion den Schutz des Landes verlassen hatten und die Wellenhöhe nahezu einen Meter erreichte, war es vorbei mit dem Spaß: Peter R. und Jawad erwischte es heftig, aber während Peter die Übelkeit als Unanehmlichkeit verkraften konnte, war für Jawad der Trip vorbei – von Kea aus fuhr er mit der Fähre zurück nach Athen und brach den Urlaub ab. Schade!
The crew was an interesting mix of three completely inexperienced people and three people who had some knowledge of sailing. Johannes was by far the most experienced.
Jawad, a Kurd from Iran, had no experience with the sea at all. A single afternoon on Lake Neusiedl – as a test sail – was his entire experience with sailing. As long as we were in the protected waters of the Saronic Gulf everything went well, even spaghetti was cooked below deck. After we left the protection of the mainland at Cape Sounion and the wave height reached almost one meter, the fun was over: Peter R. and Jawad got it hard, but while Peter was able to cope with the nausea as an inconvenience, for Jawad the trip was over: from Kea he took the ferry back to Athens and cancelled the vacation. Pity!
Also waren wir nur noch zu fünft auf unserer riesigen Yacht. Nachdem wir mit Jawads Abreise einen Tag verloren hatten, wollten wir nun den guten Wind ausnutzen. Sieben Beaufort waren für die Alfa kein Problem; auf einem Raumschotkurs erreichten wir locker sieben bis acht Knoten Fahrt.
Mit einem „Inselslalom“ ging es von Kea, an Kithnos vorbei nach Serifos, wo wir auf ein römisch-katholisches Anlegemanöver verzichteten und ankerten. (In Kea hatten wir in der ersten Nacht den Stress, dass uns ein Nachzügler beim Anlegen den Anker aus dem Grund riss und wir in der Nacht noch ankern mussten.)
Mit dem Dinghi fuhren wir zum Abendessen an Land. Am nächsten Tag ging es mit den gleichen sechs bis sieben Bft. weiter nach Ios, das wir mit einem flotten Halbwindkurs gegen Abend erreichten.
Thus there were only the five of us on our huge yacht. After having lost a day with Jawad’s departure, we wanted to take advantage of the good wind. Seven Beaufort were no problem at all for the Alfa; we easily reached a speed of seven to eight knots on a broad reach.
With an „island slalom“ we sailed from Kea, past Kithnos to Serifos, where we cancelled the Aegean style mooring manoeuvre and anchored for the night. (In Kea we had the stress in the middle of the first night that a latecomer pulled our anchor out of the ground so that we had to perform an anchor manoeuvre in darkness.)
With the tender we went ashore for dinner. The next day we had the same six to seven Bft. for the trip to Ios, where we arrived in the evening on a brisk beam reach course.
Von Ios ging es weiter nach Katápola auf Amorgós. Leider legten wir etwas zu spät ab, so dass wir erst gegen elf Uhr nachts auf Amorgós ankamen und kein Restaurant mehr offen hatte. Einzig in der Dorf-Disco bekamen wir Chips und Erdnüsse zu unserem Bier und wir schafften es auf diese Art satt zu werden. Am nächsten Tag war an Segeln allerdings nicht zu denken, also legten wir einen Ruhetag ein. Bis jetzt hatten wir jeden Tag Regen und Sonnenschein und reichlich Wind. Auf Amorgós schien den ganzen Tag die Sonne.
Hätten wir die Regel befolgt, dass nach einem Drittel der Zeit der weitest entfernte Punkt erreicht sein sollte, hätten wir jetzt umkehren müssen. Das wäre uns allen zu wenig gewesen.
Also brachen wir am nächsten Tag viel früher auf, um die lange Etappe nach Patmos vor Nachtanbruch zu schaffen. Wir segelten den ganzen Tag hart am Wind und ankerten vor der Stadt Skala kurz nach Sonnenuntergang. Wir blieben auch da nur eine Nacht und fuhren gleich weiter nach Évdilos auf Ikaría. Unterwegs erlebten wir einen heftigen Wolkenbruch, aber wir hatten auch einige sonnige Abschnitte.
From Ios we continued to Katápola on Amorgós. Unfortunately we left a little late, so that we didn’t arrive at Amorgós until eleven in the evening and there was no restaurant open. Only in the village disco did we get potatoe chips and peanuts with our beer and we managed to get full in this way. The next day, sailing was out of the question, so we took a day off. Until now we had rain and sunshine and plenty of wind every day. The sun shone all day on Amorgós.
If we had followed the rule that the farthest point should be reached after a third of the time, we should have turned back now. That would’nt have been enough for all of us.
Subsequently the next day we started much earlier to make the long leg to Patmos before nightfall. We sailed close hauled all day and anchored in front of the town of Skala shortly after sunset. We only stayed there for one night and continued sailing to Évdilos on Ikaría. En route we experienced a heavy downpoor, but we also had some sunny spells.
Wir waren nun über eine Woche unterwegs und hatten noch mindestens 180 Seemeilen zu fahren. Also wurde beschlossen, dass wir noch zwei Nachfahrten machen würden. von Ikaría würdenw erst am Abend aufbrechen, um auf Mykonos einen kurze Schlafpause einzulegen. Dazu würden wir in einer Marina anlegen und am Morgen weiter nach Siros zu fahren.
Leider bekamen wir dann in Mykonos um zwei Uhr früh keinen Platz in der Marina. Daher ankerten wir in der Bucht vor dem Ort Ornos und fuhren nach ein paar kurzen Stunden Schlaf und einem Frühstück an Bord weiter nach Siros. Auf dieser Strecke hatten wir wieder reichlich Wind und ein paar kurze Schauer. Dazwischen kam mehrmals die Sonne heraus und die Stimmung auf See war abenteuerlich und immer wieder auch fremdartig – wir waren in den letzten zehn Tagen nur ein paar Seglern begegnet.
Auch in Siros blieben wir nur eine Nachtr. Am nachmittag des zweiten Tages legten wir zu unserer nächsten Nachtfahrt ab, die uns nach Aegina vor den Toren Athens brachte. Von dort sind es nur mehr 20 Seemeilen bis zur Marina Kalamaki, wo wir am Freitag wohlbehalten eintrafen.
We had been traveling for over a week now and still had to sail at least 180 nautical miles. Therefore we decided that we would make two more night sails. From Ikaría we would leave in the evening to take a short break on Mykonos. We would stay in a marina and continue to Siros in the morning.
Unfortunately, we got no place in the marina at Mykonos at two o’clock in the morning. So we anchored in the bay off Ornos and after a few short hours of sleep and breakfast on board we continued to Siros. On this route we had plenty of wind again and a few short showers. In between, the sun came out several times and the atmosphere at sea was adventurous and always a bit strange – we’ve only met a few other sailing yachts in the past ten days.
We stayed one night in Siros. In the afternoon of the next day we departed for our second night trip, which took us to Aegina just outside Athens. From there it is only 20 nautical miles to Marina Kalamaki, where we arrived safely on Friday.
Nach diesem Törn war ich vom Segeln auf Yachten am Meer restlos begeistert. Wir waren fast 500 Seemeilen gesegelt, hatten reichlich Wind und vor allem die beiden Nachtfahrten am Ende waren traumhaft. Von Ikaría nach Mykonos hatten wir Vollmond und die Begegnung mit einer Schule von Delphinen in der stille eine Vollmondnacht war eines der schönsten Erlebnisse meines Lebens…
After this trip I was completely enthusiastic about sailing on yachts by the sea. We had sailed almost 500 nautical miles, had plenty of wind and especially the two night trips at the end were fantastic. From Ikaría to Mykonos we had a full moon and the encounter with a school of dolphins in the quiet of a full moon night was one of the most beautiful experiences of my life …