Verantwortung
Responsibility
Beim letzten Törn 2006 mit Johannes traten einige Spannungen auf – ich war nicht mit allen Entscheidungen des Skippers einverstanden – so dass wir ab 2007 getrennte Wege segelten.
During the last trip in 2006 with Johannes, some tensions arose – I didn’t agree with all of the skipper’s decisions, to say the least – so we sailed our separate ways from 2007 onwards.
Mit dem 2007 erworbenen Führerschein für seegängige Sportboote (Segel und Motor) charterte ich also im Frühjahr 2008 eine 45 Fuß Yacht in Samos, Griechenland – eine Jeanneau Sun Odyssey namens Roy Alice. Dann fragte ich meine Freunde Matthias, Heribert, Robert und Peter, ob sie mich 10 Tage durch die Ägäis begleiten würden. Matthias, der einige Jahre eine Yacht am Bodensee betreut und gesegelt hat, würde mein Co-Skipper sein. Unser geplantes Fahrtgebiet erstreckt sich über die Südlichen Sporaden (Samos, Ikaría), den Dodekanes (Patmos, Leros) bis zu den westlichen Kykladen (Amorgós, Donoussa).
With the driver’s license for seagoing pleasure craft (sail and motor) acquired in 2007, I chartered a 45 foot yacht in Samos, Greece in spring 2008 – a Jeanneau Sun Odyssey, called Roy Alice. Then I asked my friends Matthias, Heribert, Robert and Peter if they would accompany me through the Aegean for 10 days. Matthias, who looked after and sailed a yacht on Lake Constance for several years, would be my co-skipper. Our planned sailing area ranges from the Southern Sporades (Samos, Ikaría), the Dodecanese (Patmos, Leros) to the western Cyclades (Amorgós, Donoussa).
05:12 min / ~97 MB
Unsere Route 2008
Our route in 2008
Der Trip begann mit einem verloren gegangenen „Sportgepäck“ mit unserem Ölzeug, das wir extra eingecheckt hatten. Da am Tag nach unserer Anreise der Erste Mai war bekamen wir die große Tasche auch nicht mehr rechtzeitig nachgeliefert. Die Leute von der Charterbasis waren aber so freundlich und borgten uns ein paar alte Jacken und Hosen – wir würden sie tatsächlich noch brauchen.
Die ersten Tage haben wir allerdings nicht viel Wind und müssen relativ viel unter Motor fahren. Als erstes Ziel laufen wir Fourni an, eine Insel an der ich schon mehrmals vorbei gefahren war. Diesmal ankern wir in einer sicheren Bucht und gehen am Abend in den kleinen Ort, wo eine ausgelassene Hochzeit gefeiert wird. Das Ankermanöver verursacht einiges Kopfzerbrechen, weil sich der etwas unterdimensionierte Anker nicht in den harten Sandboden eingraben will.
Am nächsten Tag – es herrscht nach wie vor ruhiges Hochdruckwetter – segeln wir weiter nach Patmos, wo wir im Stadthafen römisch-katholisch anlegen. Nach einem Spaziergang durch den Ort und einer ruhigen Nacht, ist unser nächstes Ziel die kleine Insel Leros. Diesmal haben wir endlich Wind und wir nutzen den Tag, indem wir nicht direkt in die tiefe Bucht von Lakki fahren, sondern zuerst über die West- und Südküste einmal um die Insel herum fahren. Lakki ist kulturell starkt von der italienischen Besatzung geprägt (bis 1943), was an der Architektur gut zu erkennen ist.
The trip began with a lost „sports luggage“ with our oilskins, which we had checked in apart from the rest of the luggage. Since the day after our arrival was the First of May, we didn’t get the big bag delivered in time. The people from the charter base were so friendly, however, and borrowed some old jackets and pants – we would actually need them on our way back.
However, the first day we do not have much wind and have to drive quite a lot under power. Our first destination is Fourni, an island that I have already passed several times. This time we anchor in a safe bay and in the evening we walk to the small village where a boisterous wedding is being celebrated. The anchor maneuver causes some headaches because the slightly undersized anchor does not want to dig into the hard sandy sea bottom.
The next day – there is still calm high preasure weather – we sail on to Patmos, where we moor Aegean style in the city harbor. After a walk through the town and a quiet night, our next destination is the small island of Leros. This time we finally have wind and we use the day by not going directly into the deep bay of Lakki, but first sailing around the island via the west and south coast. Lakki is strongly influenced by the Italian occupation (until 1943), which can clearly be seen in the architecture.
Von Lakki brechen wir nach dem Abendessen um etwa 22:00 Uhr auf, weil wir bei Tageslicht in Schinoussa ankommen möchten. Diese kleine Insel liegt im Süden von Naxos und hat eine große geschützte Ankerbucht, wo wir den Nachmittag und die Nacht verbringen wollen. Wir haben einen schönen Nordost-Wind mit 4 Beaufort und genießen die Nachtfahrt (nachdem wir die Anfälle von Seekarnkheit hinter uns gebracht haben). Beim Ankern haben wir wieder dieselben Probleme wie vor Fourni, wir brauchen einge Versuche, bis der Anker sicher hält.
Am nächsten Morgen, inzwischen hat der Wind auf circa fünf Bft. aufgefrischt, setzt sich Robert mit der Kamera in das Dinghi, das wir mit dem Ersatzanker festmachen. Wir wollen auch Video-Aufnahmen von außerhalb der Yacht machen und die geschützte, weitläufige Bucht erscheint dafür ideal. Anschließend nehmen wir Robert und das Dinghi wieder an Bord und kreuzen zwischen den kleinen Inseln auf bis wir gegen Abend abfallen und bei frischen sechs Windstärken nach Katapoula auf Amorgós segeln. Dort hält der Anker wieder einmal nicht, als wir versuchen, mit dem Heck zur Mole anzulegen. Mit Glück können wir Schäden am Boot gerade noch vermeiden. Die Nacht verbringen wir frei ankernd in der Mitte der Bucht.
We leave Lakki after dinner at around 10:00 p.m. because next day we want to arrive in Schinoussa in daylight. This small island is located in the south of Naxos and has a large sheltered anchorage where we want to spend the afternoon and night. We have a nice north-easterly wind with 4 Beaufort and enjoy the night trip (after we’ve got through the bouts of seasickness). When anchoring we have the same problems as off Fourni, we need a few attempts before the anchor holds securely, but only when we avoid the patches of seaweed.
The next morning, in the meanwhile the wind has picked up to about force five, Robert sits down in the fender with the camera, which we fix with the second anchor. We want to take video recordings also from outside the yacht and the sheltered, spacious bay seems ideal for this.
Then we take Robert and the dinghy back on board and tack between the small islands until we bear away in the evening and sail to Katapoula on Amorgós in a stiff force six breeze. Once again the anchor does not set there when we try to moor with the stern to the pier. With luck we can just about avoid damage to the boat and our neighbours. We spend the night anchored in the middle of the bay.
War Schinoussa der westlichste und Amorgós der südlichste Punkt unserer Reise, so sind wir nun wieder auf der Rückreise. Über Donoussa, westlich von Naxos wollen wir nach Ikaría, wo wir nur mehr eine Tagesreise von der Charterbasis auf Samos entfernt sind.
Bei einem frischen Nordwind und strahlendem Sonnenschein kreuzen wir die knapp 20 Meilen bis Stavros, dem Hauptort auf Donoussa auf. Dort verbringen wir die Nacht und brechen am nächsten Morgen bei heftigem Gegenwind und gelegentlichen Regenschauern auf. Wegen der heftigen Fallböen an der Südküste von Ikaría motoren wir das letzte Stück der Strecke. Das längsseits Anlegen in Agios Kyriakos gestaltet sich dann sehr anspruchsvoll, aber schließlich liegen wir sicher festgemacht im Hafen.
If Schinoussa was the westernmost and Amorgós the southernmost point of our trip, we are now on our way back. Via Donoussa, west of Naxos, we want to go to Ikaría, where we are only a day’s journey away from the charter base on Samos.
With a fresh northerly wind and in bright sunshine, we tack the almost 20 miles to Stavros, the main settlement on Donoussa. We spend the night there and set out the next morning with strong headwinds and occasional rain showers. Because of the heavy gusts of wind on the south coast of Ikaría, we motor the last part of the route. The mooring maneuver alongside in Agios Kyriakos turns out to be very challenging, but in the end we are safely moored in the harbour.
Da für den Nachmittag und Abend Starkwind aus östlicher Richtung angesagt ist und Agios Kyriakos bei dieser Windrichtung für Yachten nicht sehr sicher ist, beschließen wir, noch am selben Tag nach Fourni weiter zu fahren und dort die Nacht vor Anker zu verbringen. Aber wieder macht der Anker Schwierigkeiten: Er hält einfach nicht. Und da langsam die Nacht hereinbricht, beschließe ich, trotz dem angesagten Starkwind sofort aufzubrechen und nach Samos zurück zu fahren. Die Marina ist gut beleuchtet und liegt gegen Winde aus allen Richtungen geschützt, also dürfte das Anlegen kein Problem sein.
Der stürmische Wind ist dann doch nicht gekommen und wir haben eine ruhige und schöne nächtliche Überfahrt. Wir legen dann gleich bei der Tankstelle längsseits an, tanken am nächsten Morgen die Yacht auf und verbringen einen letzten Urlaubstag in Pythagoreon – dem angeblichen Geburtsort von Pythagoras.
Inzwischen war unser Ölzeug war in der Marina eingetroffen…
Since strong winds from the east are announced for the afternoon and evening and Agios Kyriako, with this kind of winds, is not very safe for yachts, we decide to continue to Fourni on the same day and spend the night at anchor there. But again the anchor causes difficulties: it just doesn’t set safely. And as night is slowly falling, I decide, despite the strong wind that has been announced, to leave immediately and sail back to Samos. The marina is well lit and protected from winds from all directions, so mooring shouldn’t be a problem.
Finally, the stormy wind would not come and we have a calm and beautiful night crossing. We then dock alongside the gas station, refuel the yacht on the next morning and spent one last day of vacation in Pythagoreon – the alleged birthplace of Pythagoras.
Meanwhile, our oilskins have arrived at the marina …
33:30 min / ~825 MB
Danke, Robert!
Thank you, Robert!